Montag, 5. Dezember 2011

Webfund: Tag des Bodens

Für urbane Gesellschaften ist es leider schon eine abstrakte Vorstellung. Aber Grundlage unseres Lebens ist in erster Linie ein intakter Boden. Um daran zu erinnern, gibt es den Tag des Bodens, den 5. Dezember. Und um darauf aufmerksam zu machen, gibt es einen interessanten Blogbeitrag.

>> Weltbodentag

Freitag, 11. November 2011

Biokohle - Technikfolgenabschätzung

Ganz ehrlich, als vor ca. eineinhalb Jahren die Idee für dieses Projekt in mir reifte, hätte ich nicht gedacht, daß ich an diesen Punkt gelange. Nicht beim Thema Garten, Acker und Boden. Und ich habe auch überlegt, ob es passend ist, neben dem Zusammentragen von Informationen, was derzeit immer noch primäres Ziel von terra perma ist - auch eine persönliche Meinung - zum jetzigen Zeitpunkt - hier einfließen zu lassen. Doch es läßt mir keine Ruhe mehr.

Terra-Preta oder Anthrohumox, als künstliches Substrat zur Bodenstabilisierung, letzendlich Bodenverbesserung und Katalysator für Humusaufbau, ist gerade im letzten Jahr vollends im Mainstream angekommen. Zahlreiche private und inzwischen auch öffentliche Versuche wurden begonnen. Allenortes Grundlagenforschung. Das ist gut so. Und die Brücke zur letzendlich steuernden Politik wurde ebenfalls schnell geschlagen. Das Einbringen von nicht bzw. schwer abbaubarem Kohlenstoff ist eine Kohlenstoffsenke, wichtig bei der heutigen Klimadiskussion. Doch zu welchem Preis?

Die Rolle der milchsauren Fermantation, also der Beitrag der "EM-Fraktion", wird immer wieder hinterfragt. Es wird, zumindest im privaten Bereich, bemängelt, daß ebendiese Hersteller immer nur teils erstaunliche Aussagen treffen, aber dies nie wissenschaftlich belegbar unterfüttern. Diese Kritik ist m.E. berechtigt und wichtig. Jedoch, die zweite "große" Fraktion wird praktisch nie hinterfragt. Existierende Proleme werden scheinar verdrängt. Das ist eben die Biokohle. Das Potential der "Kohlenstoffbindung" wird immer wieder in den Vordergrund gebracht. Doch die Praktikabilität fehlt hier und es wird stillschweigend hingenommen. Warum ist das so?

Wenn man sich dazu entschließt, einen künstlichen Humus aufzubauen, ihn mit Massen von verkohltem Pflanzenmaterial generiert, warum wird gerade hier nicht die Sinnhaftigkeit hinterfragt? Das beginnt bereits im Kleinen. Private Versuche stehen immer wieder vor dem Problem der Materialbeschaffung. Häufigste Quelle ist dann die Grillkohle. Es gibt 'zig Anleitungen, diese zu zerkleinern. Doch, wo bleibt hier der Sinn? Nach Wikipedia-Statistik kommen 98 % der in D angebotenen Grillkohle nicht aus dem eigenen Land. Der größte Teil kommt aus Südamerika, gefolgt von Polen - und sicherlich demnächst auch aus Rumänien. Wald wird für den Wohlstand abgeholzt. Wo ist belegt, daß eine äquivalente Fläche wieder aufgeforstet wird? Entschließt man sich für andere Rohstoffquellen, wird es noch bedenklicher. Kleingärtner und auch Landwirte experimentieren mit der eigenen Biokohleherstellung. Doch welche Gefahren bestehen hier? Ein technologisch möglicherweise nicht ausgereifter und erst Recht nicht kontrollierter Prozeß ist die Folge. Wer weiß denn schon, wieviele Schadstoffe, die zweifelsohne bei einer unsachgemäßen Verkohlung entstehen können, mit bester Absicht und unwissend in den Boden gelangen? All das "Bio" im Garten oder auf dem Acker ist damit praktisch hinfällig. Schlimmsten Falls wird der Boden zum Problemfall.

Im Großen ist das Problem hingegen ein anderes. Praktisch alle derzeitigen öffentlichen Versuche beziehen zumindest einen Großteil der Biokohle aus Rumänien. Mangels Alternative (!). Dort wird dafür europäischer Urwald abgeholzt. Im Dienste der Wissenschaft. Das ist perfide. Und das Problem wird ebenfalls schnell klar.

Grundlagenforschung zum Thema Terra-Preta beginnt bei der Holzkohle. Das wissen fast alle Beteiligten. Doch der Drang nach schnellen Ergebnissen läßt derart schräge Situationen zu. Es ist allgemein anerkannt, daß noch viele Grundlagenerkenntnisse bzgl. Biokohleerzeugung fehlen. Aber das ist ein industrieller Prozeß, mit gierigen Unternehmern im Hintergrund; kein begärtnern von schnell vorzeigbaren grünen Landschaften. Und eben dafür gibt es leider keine öffentlichen Mittel. Ein meines Erachtens sehr schwerwiegender und grundlegender Fehler.

Letzendlich möchte man mit der Biokohleerzeugung regionale, vor allem aber nicht zentrale, Stoffkreisläufe erzeugen. Aber man bedient sich derzeit entweder eines nicht wieder zu reparierenden "Ausweich-Stofftransportes" oder eines ebenfalls nicht bzw. sehr schwer wieder zu reparierenden (Gift-)Risikos. Ganz schön schräg bei all der guten und richtigen Zielsetzung der Terra-Preta-Erforschung. Dabei wäre es doch so einfach. Warum kann man nicht einen Bruchteil der öffentlichen Fördergelder bspw. in Laborkosten für die Untersuchung der dezentral (auch im Kleinstmaßstab) erzeugten Biokohle geben? Niemand, ob nun Kleingärtner oder Landwirt, hat Interesse, einen ungenügenden Herstellungsprozeß für Biokohle zu entwickeln bzw. anzuwenden. Man wird weiter optimieren, wenn man denn weiß, daß man es muß. Eben mit sonst nicht gemachten, weil teuren, Analysen. Und im Großen ginge es ebenfalls. Warum nicht einen Teil der Fördergelder der heimischen Industrie geben, damit auch hierzulande in nennenswerter Menge Biokohle unter kleinindustriellen Bedingungen hergestellt werden kann. DAS wäre für mich Nachhaltigkeit. Aber keinesfalls das Abholzen von südamerikanischen oder mitteleuropäischen Urwäldern. Und das im Dienste der Ökowissenschaften.

Donnerstag, 10. November 2011

Beetversuch - Fazit in Worten

Obwohl ich schon für das nächste Jahr plane und vorbereite, möchte ich noch meine Eindrücke aus dem ersten Jahr des Beetexperimentes zusammenfassen.

Bei vier mal vier kleinen "Gemüsekästchen" gibt es sicherlich ebensoviele Interpretationsmöglichkeiten, wenn man die Erntezahlen anschaut. Die sind noch lange nicht aussagekräftig, meine ich. Aber dennoch gibt es ein paar recht auffällige Dinge. So scheint es der Tomate im Terra-Preta-Substrat ziemlich gut gegangen zu sein. Eine solche "Monstertomate" hatte ich noch nie. Es war mit Abstand die größte (sowohl höchste als auch breiteste) Tomatenpflanze. Insgesamt 80 Früchte hatte sie, wobei aber auch ihre Größe ein Katalysator für die Braunfäule war, Dank des verregneten Sommers. Ich konnte leider nur ca. ein Drittel der Tomaten ernten. Auch für die Kartoffeln war dieses Substrat scheinbar ganz gut geeignet. Und so hatte es der zwischen Tomate und Kartoffeln gepflanzte Kohl sichtlich schwer, sich etwas Licht zu erkämpfen. Wohl deshalb waren die Kohlköpfe auf dem Anthrohumox-Beet alles andere als groß. Was sich natürlich in der Erntestatistik ausgewirkt hat, ohne daß es eine Aussage über die direkte Wirkung des Substrates macht.

Auch hatte ich im Zwischenbericht bereits über die Auffälligkeit bei den Bohnen berichtet. Die mit Abstand größten Pflanzen standen auf dem Gartenerdebeet. Und dennoch war die Ernte dort pro Pflanze die geringste von allen drei Beeten.

Ein weiteres Phänomen hatte ich ebenfalls bereits einige Male erwähnt. So ist auf dem Terra-Preta-Substrat, obwohl mit Gartensand vermischt, sehr auffällig wenig Unkraut aufgegangen, sogar über einen längeren Zeitraum. Erst im Sommer war bei dem aufgehenden Unkraut zwischen den drei Beeten kein Unterschied mehr zu erkennen.

Im nächsten Jahr werde ich auf allen drei Beeten noch einmal etwas Substrat nachfüllen und dann werden die Folgejahre zeigen, wie es sich weiter entwickelt.

Dienstag, 8. November 2011

Ich bau' mir einen Pyrokocher

Ein Pyrolyseofen ist ganz salopp formuliert ein Hobo-Kocher in einem zweiten Zylinder, wobei die beiden Zylinder oben dicht miteinander verschlossen sind. Aber in echt ist es ein klein wenig komplizierter.

Mit einem Pyrolyseofen kann man Biokohle herstellen. Man kann Holz oder auch andere pflanzliche Ausgangsmaterialien verwenden. Dabei erzeugt Glut die notwendige Hitze und das aufsteigende Gas wird durch Sauerstoffzufuhr oberhalb des Materials verbrannt. Das Material verkohlt.

Meinen kleinen Pyrokocher hatte ich bereits im letzten Jahr gebaut. Natürlich war beim Bauen kein Fotoapparat zugegen, sodaß ich hier lediglich das bereits fertige und benutze Ergebnis abbilden kann.



Arbeitsmodell Pyrolyseofen
(Zur Erklärung des Prinzips habe ich mich in der Skizzierung des Ganzen probiert. - folgt noch)

Um das Prinzip zu verstehen, habe ich klein angefangen. Dies ist sicherlich keine auf Menge ausgelegte "Anlage". Aber für den Anfang reicht es aus. Verwendet habe ich einen ausgedienten Grillanzündkamin und eine größere Blechdose. Die Dose hat seitlich knapp über dem Boden mehrere große viereckige Löcher erhalten - an den Ecken eingebohrt und mit der Blechschere herausgeschnitten. Oben habe ich rings herum kleinere Löcher gebohrt. Dann habe ich die Dose in den Anzündkamin gestellt. Oben habe ich einen Blechring zwischen Dose und Anzündkamin gesteckt. Dazu habe ich aus einem Stück Blech einen Ring geschnitten, ca. doppelt so breit wie der Abstand zwischen beiden Zylindern. Dann habe ich den Blechring innen und außen ca. alle 5 mm eingeschnitten und die kleinen Laschen umgebogen. Bei den ersten Versuchen hat sich gezeigt, daß dieser Ring nicht dicht genug war, sodaß ich mit Katzenstreu (natürliches = Tonmineral) "abgedichtet" habe. Wenn man das Katzenstreu naß macht, kann man es sehr gut kneten. Etwas anderes hitzebeständiges ist mir ohne Schlosserwerkstatt nicht eingefallen. Das reicht eigentlich auch aus. Die oberen Löcher der inneren Dose habe ich nach mehreren Versuchen immer mal wieder vergrößert, was nicht so einfach ist, wenn das Teil eigentlich schon fertig ist. Daher sieht der äußere Zylinder auch etwas beulig aus.

Innenansicht
Holz funktioniert gut - Erdnußschalen sind noch Glückssache


Nach den ersten Mißerfolgen im letzten Jahr hatte ich das Experiment bei Seite gelegt und nun wieder hervorgeholt. Und nun klappt es. Zumindest mit Holz. Aber ursprünglich war mein Plan, auch anderes Material zu verkohlen. Denn bei meinem Kompostzyklus schaffen es Erd- und Walnußschalen sowie Pfirsichsteine nicht, sich zu zersetzen. Ebendiese habe ich praktisch immer auf dem Sieb, wenn ich den Kompost ernte. (Interessanter Weise sind mir Haselnußschalen und Pflaumensteine noch nie aufgefallen, das nur am Rande.) Daher dachte ich mir, ich könnte dieses Material verkohlen. Doch gerade bei Erdnußschalen muß ich noch ein bißchen testen. Entweder, sie verqualmen fürchterlich oder sie verbrennen zu feinster Asche. Verkohlte Erdnußschalen habe ich bisher erst zweimal gewinnen können. Vielleicht muß es doch eine etwas größere Anlage sein.

Nachtrag:
immer spektakulär, wenn das Gas zündet
so soll es nicht sein: zu viele Erdnußschalen qualmen fürchterlich

P.S.: Bei der Fotogelegenheit habe ich gleich noch den im letzten Jahr vorgestellten und noch nicht abgelichteten Bokashi-Eimer fotografiert.

Kohle für den Kleingärtner

Für die Herstellung eines Terra-Preta-Substrates benötigt man Holzkohle. Wieviel benötigt wird, dazu gehen die empirisch ermittelten Angaben etwas auseinander. Sie schwanken zwischen 10 und 30 %. Das ist nicht wenig. Doch, wie kommt man an ausreichend Holz- bzw. Pflanzenkohle für ein Terra-Preta-Substrat? Diese Frage hatte sich mir vor einem Jahr gestellt, als ich mit der Planung meines Beetversuches begonnen hatte.

Das Naheliegendste ist Grillkohle. Doch der Kohlezusatz muß ausreichend klein sein, größere Stückchen sind etwas ungünstig. Die Grillkohle zerkleinern ist eine ziemlich aufwändige und anstrengende Arbeit. Der "Prökelkram", der in fast jeder Grillkohletüte vorhanden ist und der mich früher wirklich geärgert hatte, ist aber auch nicht ausreichend. Das Lagerfeuer im Garten brachte ebenfalls nicht ausreichend Kohle. Also mußte ich suchen.

Auf einer Holzgasseite wurde, speziell für Terra-Preta-Versuche, Holzkohle angeboten. Doch leider blieb meine Anfrage komplett unbeantwortet. Eine nahe gelegene Köhlerei hatte abgesagt. Keine Ahnung, was die mit dem Kleinkram machen, aber sie konnten nichts abgeben. Dann wurde ich bei einer anderen kleinen privaten Köhlerei fündig. Einen Sack "Prökelkram" fast zum Holzkohlepreis.

Für den Beginn ist man sicherlich auf den Zukauf von Holz- oder Pflanzenkohle angewiesen. Immerhin, man kann Material verwenden, was sonst so nicht "verkehrsfähig" wäre. Doch dauerhaft ist mir eine andere, eigene Lösung lieber. Material, das ohnehin anfällt, wie der Kleinkram aus Grillkohletüten und meinen Gartenfeuern und vielleicht auch andere Stoffe, die sich verkohlen lassen. Es wird sich zeigen, ob die benötigte Menge zusammen kommt.

Samstag, 29. Oktober 2011

Beetversuch - Fazit in Zahlen

 Gartenerde  Anthrohumox  Impferde 
 Radieschen / Früchte  7 6 9
 gesamt / g 652589
 je Frucht / g 9,284,179,89
 Buschbohnen / Pflanzen 535
 gesamt / g 428460472
 je Pflanze / g 85,6153,3394,4
 Stangenbohnen / Pflanzen31-
 gesamt / g 862415
 je Pflanze / g 287,33415
 Kartoffeln / Pflanzen222
 gesamt / g49413561071
 je Pflanze / g247678535,5
 Tomaten / Früchte (*)288031
 gesamt / g540760821
 Früchte Braunfäule13536
 je Frucht / g3628,1532,84
 Rotkohl (1x) / g4152811348
 Weißkohl (1x) / g17999811834
----
 Gesamternte / g460342785635
(*) Die Tomaten mit Braunfäule habe ich nicht gewogen, die Angaben gesamt und je Frucht beziehen sich nur auf die geernteten Tomaten.
Mangold ist garnicht aufgegangen, Porree und Sellerie habe ich nicht erfaßt (Sellerie war versehentlich Blatt- statt Knollensellerie)

Dienstag, 11. Oktober 2011

Webfund: Versuchsreihen Terra-Preta Herstellung

Ein kleines Bindeglied zwischen Topf- und Beetversuchen. "Holzkohle wirkt, EM-Wirkung läßt sich nicht feststellen"
"Als Ergebnis lässt sich folgendes Zusammenfassen: Bei einer Zugabe von Biokohle ab einem Anteil von 10 % erzielt man deutliche Effekte. Durch die Zugabe von effektiven Mikroorganismen konnte hingegen kein wesentlicher Effekt festgestellt werden."
Fa. Sonnenerde / Gerald Dunst
>>  Bericht der Versuchsreihen "C" und "D" zur Herstellung einer Terra Preta

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Topfversuch - Fazit in Worten

Ein Topf macht noch lange keine Versuchsreihe - das war ohnehin klar. Aber ein bißchen Neugier und Spaß haben halt dazu geführt. Ich beginne erst einmal mit einem 'Gastbeitrag' eines kleinen Parallelversuchs:

- Die Ampeltomaten-Reihe hat sich konstant so gehalten wie beim letzten 'Rapport'. Die Silage ergab am meisten Früchte, abgeschlagen dahinter der Kompost und deutlich an letzter Stelle der Lehm. Geschmacklich, von der Grösse oder Farbe und vom Pflanzenhabitus her liess sich aber kein Unterschied feststellen.

- Die zwei Peperonis gaben so wenig Ertrag, dass ein Unterschied schlicht nicht feststellbar war. (Wohl zu kleine Töpfe, wie ich vermute.)

- Die zwei Stabtomaten haben sich sozusagen abgewechselt. Zu Beginn war die Silage deutlich schlechter dran, aber so ca. seit einem Monat ist es umgekehrt. Sie gibt noch anständig Früchte und zwar auch gesunde, während der Kompost inzwischen gerade mal noch eine Frucht dran hat.

So ähnlich sieht es auch bei mir aus. Ich wußte eigentlich nicht, was ich erwarten sollte. Gestartet hatte ich diesen Topfversuch recht spontan aus der Beobachtung heraus, daß häufiger in EM-Foren bzw. Beiträgen, in denen es um (Küchen-)Bokashi geht, geschrieben wird "mein Bokashi ist allerbester (Blumen-)Dünger". Genau das wollte ich mir einmal selbst anschauen.

Gerade bei den Tomaten hatten aber wohl andere Faktoren ein größeres Gewicht, als die Nährstoffkonzentration und -verfügbarkeit. Alle Tomaten erschienen fast das gesamte Jahr über ziemlich homogen. Die im Vergleich zu den "Gartentomaten" recht geringe Ausbeute mag ebenfalls andere Gründe haben. So hatten die Töpfe bspw. im Frühsommer - zur besten Blütezeit - immer wieder einige Tage in der Scheune, geschützt vor dem Regen, verbracht. Vielleicht fiel deshalb die Bestäubung geringer aus? Keine Ahnung. Dafür haben aber die Topftomaten, ebenfalls unabhängig vom Topfinhalt, länger der Braunfäule standgehalten, als ihre Gartenbrüder.

Die anderen Pflanzen zeigen hingegen schon kleine Unterscheide. Bei Chili und Erdbeere sind die Pflanzen im Bokashitopf die größten, im Gartensand jeweils am kleinsten. Bei den Maispflanzen, die es insgesamt in den Töpfen zweifelsohne am schwersten hatten, ist der Mykorrhiza-Mais deutlich größer als die anderen Pflanzen, gefolgt widerum von der Pflanze im Bokashi-Topf.

Eine Beobachtung jedoch habe ich durchweg festgestellt, ebenso auf dem mit Bokashi behandelten Feld des Beetversuchs. Es scheint sehr stark so, daß Bokashi zunächst eine keim- und wachstumshemmende Wirkung hat. Und augenscheinlich unabhängig davon, ob es mit der Erde vermischt wird oder unter einer Erdschicht liegt. Es ging sowohl in allen Bokashi-Töpfen als auch auf dem Anthrohumox-Beet ganz deutlich weniger Unkraut auf und anfangs wuchsen die Pflanzen auch recht zaghaft. Die jungen Pflanzen kamen zu Beginn, als ich sie in die Töpfe gesetzt hatte, noch nicht mit dem Bokashi in Berührung. Der Zucchini ist sogar dreimal garnicht aufgegangen in dem Bokashi-Topf. Ich mußte ihn separat vorziehen und dann einpflanzen. Zumindest stellt sich mir hiermit eine andere Frage. Ab wann hat Bokashi keine solche keim- bzw. wachstumshemmende Wirkung? Die zwei Wochen "Vererdungszeit", wie an einigen EM-Diskussionsstellen angegeben, sind jedenfalls viel zu knapp bemessen. Ich hatte die Töpfe ca. fünf Wochen vor dem Einpflanzen vorbereitet und die Wirkung war noch Wochen danach zu sehen. Erst später haben die Pflanzen sehr stark aufgeholt und die anderen Artgenossen sogar überholt. Vielleicht ist das einen kleinen Versuch im nächsten Jahr wert...

Nun werde ich erst einmal zusehen, die Chili und Erdbeeren über den Winter zu bekommen und sehe dann weiter. Eigentlich soll es ja auch mehr um die Beete gehen...

Dienstag, 4. Oktober 2011

Topfversuch - Fazit in Zahlen

 Bokashi  Kompost  Gartensand  Mykorrhiza 
Tomaten / Früchte  7943
gesamt / g 217308128167
je Frucht / g 3134,223255,66
Chili / Früchte 2424
gesamt / g 39241237
je Frucht / g 19,5669,25

Chili sind noch nicht alle ausgereift (0,2,0,0). Erdbeeren gab es ein paar zum Naschen und Maiskolben hat jede Pflanze einen - allesamt nicht unbedingt das, was man sich unter einem Maiskolben vorstellt - die Hühner mögen die Körner zählen ;-)
11.10.2011: Ernte Chili ergänzt
29.10.2011: Ernte Chili ergänzt

Topfversuch - Fazit in Bildern

Immer v.l.n.r.. Bokashi, Kompost, Gartensand, Mykorrhiza (letzteres kam etwas später hinzu)

Mais, Chili, Erdbeeren / 24.05.2011 und 17.06.2011
Tomaten / 17.06.2011 und 27.06.2011
Mais, Chili, Erdbeeren 10.07.2011 / Tomaten 03.08.2011
25.09.2011
25.09.2011
Zucchini war grundsätzlich ein Mißerfolg. Monatelang nur männliche Blüten und insgesamt haben sie sich scheinbar "unwohl" gefühlt in Töpfen.

Mittwoch, 31. August 2011

frühherbstliche Impressionen

Die Beete sehen schon etwas "struppig" aus, Erbsen und Gurken haben sich ohne großartige Hinterlassenschaft verabschiedet. Jetzt ist die Zeit der Tomaten.
Gartenerde / 31.08.2011
(links hinter dem Rotkohl und rechts hinten im Beet
sind Cherrytomaten, die sich via Kompost ins Beet geschlichen haben)
sehr lecker übrigens!



Anthrohumox / 31.08.2011
vor ein paar Tagen habe ich 23 von Braunfäule betroffene Früchte entfernt
Impferde / 31.08.2011
weiterhin konsequent homogen sind die Topftomaten
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 31.08.2011
ein Drama in drei Töpfen, seit Monaten nur männliche Blüten
nun ist die Kraft wohl 'raus
Kompost / 31.08.2011
auch nicht viel besser: die Nachzügler
v.l.n.r.: Bokashi, nichts, Mykorriza / 31.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 31.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 31.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 31.08.2011



Mittwoch, 17. August 2011

Topfupdate 3/5

wie immer: v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 17.08.2011
dito / 17.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 17.08.2011
verhaltene Tendenz; das Gleiche von oben / 17.08.2011
etwas eindeutiger: Mais; v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 17.08.2011

Die Tomaten sind weiterhin konsequent homogen und die Zucchini sind eine Katastrophe - seit Monaten männliche Blüten! tss tss tss (Bilder folgen später)

Mittwoch, 3. August 2011

Topfupdate

... keine großen Veränderungen (links 23.07., rechts 03.08.)
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 23.07.2011, 03.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 23.07.2011, 03.08.2011
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, nichts, Mykorrhiza / 23.07.2011, 03.08.2011
Kompostzucchini / 23.07.2011, 03.08.2011
links: nichts, rechts: Mykorrhiza / 23.07.2011, 03.08.2011
Bokashi, 23.07.2011, 03.08.2011

Montag, 1. August 2011

Beetupdate

.Gartenerde, 25.07. und 01.08.


Anthrohumox, 25.07. und 01.08.
Rohhumus, 25.07. und 01.08.
Die Bohnenernte hat etwas überrascht. Zuvor hatte ich den Eindruck, daß die Bohnen im Gartenerde-Beet am besten gedeihen. Aber die Ernte war bei den anderen beiden Beeten - trotz weniger Pflanzen - ergiebiger. (Erntestatistik am Jahresende)

Dienstag, 12. Juli 2011

Beetversuch - erster Zwischenbericht

Im Garten ist schon Halbzeit - nun wird es langsam Zeit, die drei Experimentierbeete anzuschauen. Für dieses Jahr hatte ich eigentlich keine Erwartungen an irgendwelche Ergebnisse oder Erkenntnisse. Ich denke, das braucht so seine drei bis vier Jahre. Wenn ich überhaupt Erwartungen hatte, dann die, daß es auf den drei Beeten gleich aussieht. Doch dem ist nicht so.

Im Frühjahr, allerdings etwas später als geplant, hatte ich die Erden angemischt. Jeweils die Hälfte der Beete besteht aus wirklich magerem Gartensand und dann den entsprechenden Zusätzen. Ein Beet hat Erde, wie ich sie in den meisten meiner "normalen" Beete habe. Kompost und Holzasche beigemischt. Das zweite Beet hat eine individuelle Mixtur der sagenumwobenen Terra-Preta erhalten; wobei ich die Bezeichnung Anthrohumox irgendwie passender finde. Das dritte Beet wurde mit Impferde und Rohhumus bzw. -kompost angesetzt.

Bepflanzt und gesät habe ich mehr oder weniger nach Laune. Ohne großen Masterplan. Alles, was sich angeboten hatte bzw. was ich gern haben wollte. Die erste Überraschung gab es bereits in den sechs Wochen, in denen ich die Beete zuvor ruhen gelassen habe. Das hatte sich bei den Topfversuchen ebenfalls abgezeichnet. Das Beet mit dem Bokashi (resp. dem Anthrohumox) hatte wesentlich weniger Unkraut, was zwischenzeitlich aufgegangen war. Das ausgesäte Gemüse startete ebenfalls etwas später als in den anderen beiden Beeten. Aber insgesamt war die Keimrate nicht wirklich unterschiedlich und zufriedenstellend. Hier hatte ich irgendwie - im Gegensatz zu meinen normalen Beeten - immer wieder den falschen Zeitpunkt erwischt. So ist in keinem der Beete Mangold bzw. Tagetes aufgegangen. Erbsen und Gurken grob geschätzt nur zu 50 - 30 %. Spinat war schon differenzierter. Da hat das Anthrohumox-Beet gepunktet. Bohnen sind überall aufgegangen, einzig im Rohhumus-Beet fehlen die Stangenbohnen. Das restliche Gemüse habe ich gepflanzt.

Ich würde so ganz spontan und pauschal ohnehin sagen, daß man bei solchen spaßigen Quadratmeterbeeten mit pflanzen besser beraten ist als mit säen. Oder aber, das Substrat war insgesamt - und insbesondere im Rohhumus-Beet - einfach zu locker. Aber das nur am Rande. Vielleicht sieht das im nächsten Jahr schon anders aus.

Inzwischen kann man zwischen den Beeten aber doch schon deutliche Unterschiede finden, auch wenn es mir bisher noch nicht so richtig gelungen ist, dies an Hand von fachmännisch gemachten  Fotos zu belegen. Und so salopp und wirklich spontan würde ich mal sagen: Terra-Preta/Anthrohumox und Quadratmeter-Gärtnern beißt sich irgendwie. Es ist schwer vorstellbar, daß sich Rot- und Weißkohl so richtig entwickeln können zwischen den recht großen und breiten Kartoffeln und der Tomate. Im Anthrohumox-Beet sieht irgendwie insgesamt alles größer und üppiger aus. Einzig die Bohnen - wer hätte es gedacht - mögen es etwas anders. Sie sind im Gartenbeet deutlich wuchsfreudiger. Das Rohhumus-Beet hat im Moment die rote Laterne. Hier ist alles etwas sparsamer. Allerdings sieht hier wiederum der Johannisbeer-Strauch am besten aus. Er ist schön an- und weitergewachsen.

Zu einer ersten Einschätzung will ich mich allerfrühestens zum Ende des nächsten Jahres hinreißen lassen. Das ist erst einmal nur ein kurzer Lagebericht. Zur ersten Gartenhalbzeit.
Gartenerde
Anthrohumox
Rohhumus

Sonntag, 10. Juli 2011

konsequent heterogen - Neues aus Topfhausen

Mais, Chili, Erdbeeren
v.l.n.r.: Bokashi, Kompost, Nichts, Mykorrhiza / 10.07.2011
Mais; Bokashi, Kompost, Nichts, Mykorrhiza / 10.07.2011
Der Mykorrhiza-Mais ist ca. einen Monat später ausgesät.

Chili; Bokashi, Kompost, Nichts, Mykorrhiza / 10.07.2011
Der Bokashi-Chili hat die größten und dunkelsten Blätter. Kompost- und Mykorrhiza-Chili haben bereits Früchte abgesetzt (vier bzw. eine).

Erdbeeren; Bokashi, Kompost, Nichts, Mykorrhiza / 10.07.2011

die Drei vom Kompost / 10.07.2011
... machen mir Sorgen. Die Zucchini bekommen gelbe Blätter. Mglw. sind die Töpfe zu klein. Den rechten Topf habe ich aus dem Rennen genommen, er bekommt jetzt Brennessel-/Minze-Jauche.

links Nichts, rechts Mykorrhiza / 10.07.2011
Bokashi / 10.7.2011
... nochmals ausgesät, nachdem der erste nicht keimte. Auch der zweite keimte nicht, dafür die "Störreserve" im Nachbartopf. Diese habe ich nun eingepflanzt.

Tomaten; Bokashi, Kompost, Nichts, Mykorrhiza / 10.07.2011
... bilden hingegen ein recht homogenes Bild. Die Kompost-Tomate hat die größten und dunkelsten Blätter.

Samstag, 9. Juli 2011

Mit freundlichen Grüßen - ein anderer Topfversuch

Mich haben ein paar Bilder eines anderen Topfversuches erreicht. Die Pflanzen wurden vorgezogen und etwas später als meine in die aufbereiteten Töpfe gepflanzt. Einmal wurden silierte Küchenabfälle fest in den Topf gestampft, obendrauf kam alte Blumenerde. Die zweiten Töpfe wurden mit Kompost gefüllt, darauf kam ebenfalls Blumenerde. Bei den Hängetomaten wurde ein dritter Topf mit lehmiger Gartenerde verwendet.

Tomatenampeln, links Silage, Mitte Kompost, rechts Muttererde / 08.07.2011
Peperoni, links Silage, rechts Kompost / 08.07.2011
Tomaten, links Silage, rechts Kompost / 08.07.2011
 Vielen Dank!