Dienstag, 2. Oktober 2012

Ein Satz mit X: Das war wohl nix!

Vorhersehbare und unvorhersehbare Unfälle haben es leider praktisch unmöglich gemacht, daß ich mich den Sommer über um diese drei kleinen Quadratmeterbeete kümmern konnte. Nicht einmal darum. So fällt das Fazit in diesem Jahr auch praktisch flach. Einzig die Kartoffeln habe ich noch herausheholt. Und das, was von den Tomaten übrig geblieben ist, spricht zumindest im Bild für sich. Auf ein Neues im nächsten Jahr! Es ist ja eh ein Langzeitversuch ;-)

Herbst 2012
von oben nach unten: Impferde, Anthrohumox, Gartenerde




 Gartenerde  Anthrohumox  Impferde 
 Kartoffeln / Pflanzen222
 gesamt / g2.2543.5142.595
 je Pflanze / g1.1271.7571.297,5

von oben nach unten: Impferde, Anthrohumox, Gartenerde
>> Fazit in Zahlen 2011

Sonntag, 22. Juli 2012

Außer Kontrolle

Ich weiß nicht genau, ob ich in diesem Jahr einen vergleichenden Versuch hinbekomme mit meinen Quadratbeeten. Es scheint erst einmal so, daß Tomaten und Kartoffeln das saure "Vorkompost-Substrat" genießen. Zumindest das Pflanzenwachstum ist enorm. Zwei Kartoffeln und eine Tomate überwuchern praktisch das gesamte Beet. Dennoch schlagen sich Rote Bete und Gurken unter diesem Dschungel ebenfalls tapfer. Die Zwiebeln sind garnicht mehr zu sehen. Doch insgesamt habe ich die Beete wohl etwas vernachlässigt. Der im Mai gepflanzte Kohl ist auf allen drei Beeten jämmerlich eingegangen, Bohnen sind auch nicht überall aufgegangen - und haben es teils sehr schwer, sich unter dem wuchernden Kartoffelkraut hervorzukämpfen. Na, ich muß mal sehen, ob ich noch etwas zum Nachpflanzen finde. Der Unterschied ist aber schon erstaunlich. Im Gartenerde-Beet geht's eher gemächlich zu, hier mußte ich auch jäten. Das Impferde-Beet macht sich ganz gut und im Anthrohumox-Beet geht die Post ab, sozusagen. Zumindest bei den Pflanzen, die es ausgehalten haben. Denn der Johannisbeerstrauch in diesem Beet ist wohl tatsächlich eingegangen. Erdbeeren gab es erstaunlicher Weise bei keiner der drei Pflanzen, sie waren wohl zu beschäftigt mit dem Wiederaufbau nachdem sie im Winter fast erfroren wären. Einzig die Pflanze im Gartenerde-Beet hat reichlich Ableger gebildet. Und ich muß mir merken, daß ich im nächsten Jahr eher keine Tomate für die Beetbestückung vorsehe.

Gartenerde / Mitte Juli
sehr übersichtlich....

Anthrohumox / Mitte Juli
zwei Kartoffeln, eine Tomate - und das Beet ist voll

Impferde / Mitte Juli
recht ausgeglichen
Vergleich: vor einem Jahr war etwas mehr los auf den Beeten

Nachtrag:
Inzwischen habe ich Erbsen und Zwiebeln geerntet - und somit weitere freie Felder - aber ohne Foto. Die Erbsen waren insgesamt ernüchternd (man sieht sie oben auf den Fotos links unten abhängen). Einzig die Schoten aus dem Anthrohumox-Beet hatten eine ernsthafte Größe mit entsprechend vielen Körnern. Im Gartenerde-Beet muß Streß pur geherrscht haben: sehr kleine Schoten mit teils nur drei, vier Samen. Das Impferde-Beet erbrachte weniger Schoten, aber gewichtsmäßig durchaus mit Anthrohumox vergleichbar. (den Zahlenkram gibt's im Herbst gesammelt)

Ein ähnliches Bild brachten die Zwiebeln. Wobei sich hier aber auch das zuvor Beobachtete bestätigte. Sowohl im Anthrohumox- als auch im Impferde-Beet wuchsen einige Zwiebeln sehr schlecht an; vermutlich, weil das Substrat zu locker ist. Die Gartrenerde lieferte vollständig 'große' Zwiebeln - die aber insgesamt kleiner ausfielen, als die in meinem "normalen" Zwiebelbeet (vielleicht zu wenig Kompost?) - ich habe dort (im 'normalen' Beet) eine Stichprobe beim Aufnehmen gemacht: jede zehnte aus der ersten Reihe gewogen: die waren mehr als viermal so groß resp. schwer!. Jedoch, die Zwiebeln, die in den anderen beiden Beeten ausreichend Bodenschluß hatten, waren deutlich größer und schwerer als die aus dem Gartenerde-Beet. Dafür aber kamen einige nicht über die Größe der ursprünglichen Steckzwiebel hinaus. Im Impferde-Beet hatten alle Zwiebeln auffällig lange Wurzeln und insgesamt, trotz einiger "Schwächlinge" (obwohl keine eingegangen war), brachte dieses Beet die größte resp. schwerste Ernte. Hätte ich nicht gedacht, sah doch das Lauch im Anthrohumox-Beet deutlich größer und dichter aus - trotz Kartoffel- und Tomatendach.

Montag, 2. Juli 2012

Keimhemmer Bokashi (3)

Diverse Umstände hatten es verhindert, daß ich dieses kleine Experiment weiterführen konnte. Ich hatte noch eine dritte Aussaat angesetzt, also sechs Wochen, nachdem ich das Bokashi in den Topf gestopft hatte. Das Resultat war gleich, im Topf mit der Referenzerde keimte die Kresse, im Bokashitopf nicht. Davon habe ich aber kein Bild gemacht.

Nun mal sehen, ich habe ja noch eine fast volle Tüte Kressesamen und vier vorbereitete Töpfe - es sollte ursprünglich bis zehn Wochen gehen. Nun muß ich nur noch ausrechnen, in welcher Woche die Töpfe eigentlich sind, dann kann ich mir noch ein bißchen Kresse für den Frühstücksquark in die Veranda stellen.

>> Keimhemmer Bokashi (2)

Samstag, 16. Juni 2012

Drei halbe Beete

Die Bestückung der Quadratmeterbeete hat sich in diesem Jahr unerwartet als etwas schwierig gestaltet. Eigentlich müßten die Beete schon fertig bestückt sein, sind sie aber nicht. Auch wenn sie nur ca. 30 cm hoch sind, gelten eher die Regeln für Hochbeete - gerade bei sandigem Untergrund. Allzuviel Wasser konnten die Pflanzen im trockenen Mai wohl nicht aus dem Boden ziehen. Das zeigen insbesondere die schwarzen Johannisbeeren. Im Garten- und im Anthrohumx-Beet zeigen sie noch immer deutliche Streßerscheinungen aus dem Frühjahr. Einzig der Strauch im Impferde-Beet fühlt sich sichtbar wohl und hat reichlich abgesetzt.

Bohnen und Gurken sind nicht sonderlich gut aufgegangen. Den gepflanzten Kohl muß ich auch noch einmal nachsetzen. Sellerie ist noch garnicht gepflanzt - hier habe ich in der Vorkultur etwas 'versagt'. Die Kohlpflanzen waren noch zu klein und wurden vom Regen des Junis "platt gemacht". Bei Kartoffeln und Tomaten ist im Pflanzenwuchs schon ein deutlicher Unterschied zwischen den Beeten zu erkennen. Wobei zu meiner Überraschung die Kartoffeln im Impferde-Beet eine unglaubliche Krautfülle entwickelt haben.

Während der Trockenheit konnte die im Anthrohumox-Beet enthaltene Hlzkohle ihren Speichervorteil nicht ausspielen, dafür waren der März und April einfach insgesamt zu trocken. Erst, als ich Mitte Mai dann doch gegossen hatte, blieb dieses Beet deutlich länger feucht als die anderen beiden. Allerdings kann man es dem Impferde-Beet nicht wirklich ansehen. Denn dieses hat eine extrem grobe und lockere Struktur. Es sieht dort nicht im Ansatz nach "Gartenerde" aus. Dies war im Frühjahr auch für die Steckzwiebeln schwierig. Sie hatten wohl nicht so schnell Bodenschluß gefunden. Es haben nur ca. die Hälfte getrieben. Der Pflegeaufwand hält sich bei diesen kleinen Dimensionen zwar in Grenzen, aber beim Gartenerde-Beet ist er am größten - soll heißen, im Anthrohumox-Beet tue ich fast garnichts, im Impferde-Beet ziehe ich ab und an ein paar freche Ackerwinden. Im Gartenerde-Beet geht Unkraut auf, genau wie im Rest des Gartens. Anthrohumox- und auch Impferde-Beet sind deutlich "resistenter" gegenüber Saateintrag. Nun 'mal schauen, wie es weiterwächst.

Gartenerde / Mitte Juni
Anthrohumox / Mitte Juni
Impferde / Mitte Juni
 

Freitag, 13. April 2012

Nachgelegt - Beetversuch zweite Runde

Nach einem halben Jahr Pause habe ich nun die Quadratmeterbeete für dieses Jahr vorbereitet. Die auf den Beeten verbliebenen Pflanzenreste wurden zerkleinert und jedes Beet hat noch einmal etwas Substrat erhalten. Auf dem Gartenerde-Beet wurde Holzasche vom Lagerfeuer und Kompost verteilt, das (Wald-)Impferde-Beet hatte im Herbst zusätzlich etwas Laubmulch und nun die ausgesiebten Reste vom Hofbeet-Rindenmulch erhalten. Das Anthrohumox-Beet hat noch einmal eine ordentliche Ladung Holzkohle-Bentonit-Bokashi-Sand-Gemsich erhalten.
Gartenerde / Anfang April
Terra-Preta-Substrat / Anfang April
Impferde / Anfang April
erster Eindruck der Beete

Über Winter befanden sich auf den Beeten je eine Erdbeerpflanze und ein Johannisbeerstrauch. Die Erdbeerpflanze im Impferde-Beet ist sehr stark zurückgefronen. Ich hatte sie im Frühjahr kaum mehr entdecken können. Dafür hat die Johannisbeere in diesem Beet deutlich am frühesten ausgetrieben. Nach dem Auffüllen des Substrates hatte ich die 30cm-Quadrate wieder mit Strauchreiser markiert. Dabei konnte ich sie im Anthrohumox- und im Impferde-Beet sehr tief stecken, das Gartenerde-Beet lieferte schon etwas mehr Wiederstand. Obwohl ich auch hier das Substrat, sowohl im letzten als auch in diesem Jahr, nur aufgeschüttet und nie betreten oder angedrückt hatte.

Mittwoch, 11. April 2012

Keimhemmer Bokashi (2)

Keimprobe die zweite. Nachdem das Bokashi vier Wochen im Topf ruhte, abgedeckt durch ein paar cm Gartensand, erfolgte die Kresseaussaat. Es regt sich nun schon etwas im Bokashi-Topf. Doch die Vergleichsprobe nur mit Gartensand liegt noch immer sehr deutlich vorn.
Substrat vier Wochen im Topf, rechts mit Bokashi

Dienstag, 10. April 2012

Fazit der Bokashi-Herstellung

Das winterliche Küchenbokashi ist auf dem Versuchsbeet gelandet. Und nach meinem zweiten "Bokashi-Winter" möchte ich ein paar Gedanken hierzu festhalten.

Nach dem ausgiebigen Schnippeln der Küchenreste im vorletzten Jahr hatte ich in diesem Winter nicht mehr so viel Enthusiasmus. Auch hatte ich in diesem Jahr auf die Vorfermentierung im Bokashi-Eimer verzichtet. Daher wanderten die Küchenabfälle wie sie anfielen direkt in das Bokashi-Faß. Zwar hatte ich die Abfälle ordentlich angedrückt und immer wieder mit Holzkohlestaub und Katzenstreu abgedeckt. Doch eine Zwischenkontrolle im Winter hatte stechenden Amoniakgeruch ergeben. Ein sicheres Zeichen, daß die Stickstoffumwandlung einen anderen Weg nimmt, als man ihn sich wünscht. Abhilfe verschaffte ein Feststampfen des Bokashis mit unglaublichem Kraftaufwand. Danach war Ruhe. Und es paßte auch in etwa die gleiche Menge Küchenreste in die Tonne wie im vorletzten Jahr, als alles kleingeschnippelt wurde. Heraus kam im Frühjahr nun die gleiche säuerlich riechende Pampe. Alles Matsch; und ich denke, bei sorgfältiger Komprimierung - aber nur dann - könnte man sich das Zerkleinern der Küchenabfälle durchaus ersparen.

Ein kleines Problem bei der "Direktverarbeitung" im Faß gibt es aber schon. Das Bokashi schmort im eigenen Saft, was man nach dem Ausbringen durchaus "spürt". Warum auch immer - Sauerkraut gedeiht erst richtig, wenn es abgetaucht ist, Salzgurken gären ebenfalls in ihrer Lake. Nur eben die milchsaure Fermentierung des Bokashi sollte doch etwas trockener verlaufen. Warum? - "Weil's sonst stinkt." Eine andere Erklärung habe ich nie bekommen und habe ich auch selbst nicht gefunden. Auffällig war nur, daß das Bokashi "gefälliger" war, wenn auch Hefe mitgespielt hat. Sei es nun im "original" EM oder in der Selbstbrauvariante. Doch die anfallende Sickerflüssigkeit war immer das Problem. Erst Recht bzw. insbesondere, wenn man von Beginn an im Faß fermentiert. Da hilft scheinbar auch nicht wirklich die hinzugefügte Holzkohle. Obwohl Holzkohle sehr viel Flüssigkeit aufnimmt, bleibt das Substrat sehr feucht im Faß. Das wirkt sich dann aus, sobald man das Substrat ausbringt.

Sowohl im letzten als auch in diesem Jahr blieb das Ausbringen des Terra-Preta-Substrates nicht ohne Spuren, zumindest olfaktorisch. In diesem Jahr kurzzeitig sogar ganz schön gemein. Das sollte man also berücksichtigen. Im Großen wie im Kleinen und ohne daß man es erklären kann, einfach hinnehmen - die Brühe muß abgelassen werden, sonst stinkt es, sobald Sauerstoff an den Saft gelangt. Oder, anders gesagt, man sollte immer zusehen, daß das Bokashi halbwegs trocken bleibt.

Stellt man sein Bokashi im Kleinen bspw. in einem Bokashi-Eimer her, so hat man diese "Sorgen" nicht. Wohl aber scheint es auch so, daß man es nicht direkt verwenden sollte. Meine Aussaatexperimente hierzu laufen noch.

Montag, 26. März 2012

Keimhemmer Bokashi

Überraschung oder nicht. Das ist wohl garnicht die Frage. Im letzten Jahr ist mir sowohl bei meinem Topfversuch, als auch auf dem Terra-Preta-Beet aufgefallen, daß in den Bokashi-Substraten sehr wenig Unkrautsaat aufgegangen ist. Im beiden Fällen - sowohl in den Töpfen, als auch auf den Beeten, hatte ich Gartensand, oberflächlich von einem alten Spargelbeet zusammengekratzt, hinzugegeben. In den Beeten hatte ich diese Garten-"erde" mit dem jeweiligen Substrat vermischt, in die Töpfe hatte ich drei Schichten gefüllt: zuunterst ebendiesen Sand, dann jeweils das zu testende Substrat und darüber nochmals zwei, drei cm den Gartensand. Im Laufe der Zeit lief alles auf, was sich an Samen in der zusammengekratzten Erde befand. Aber eben nicht im Bokashi-Topf und auch nicht auf dem Terra-Preta-Beet.

Ich hatte im letzten Jahr ob dieses Phänomens etwas herumgefragt und Antworten in diese Richtung erhalten: "Kann nicht sein." "Bei Deinen Experimenten - wer weiß, was da für Bakterien im Spiel sind, bestimmt keine EM."

Das hat mich dazu motiviert, im Winter noch einmal fleißig zu schnippeln und nochmals Küchenbokashi anzusetzen. Sogar ganz streng mit EM1. Dann habe ich nochmals Töpfe befüllt: zuunterst Gartenerde, dann das Bokashi und darüber nochmals - 3 cm - Gartenerde. Dazu jeweils einen Referenztopf nur mit Gartenerde. Diese Töpfe belege ich nun im Zweiwochenrhythmus mit Kressesaat. Die erste ist bereits aufgegangen. Aber eben nur in dem Topf ohne Bokashi. Wobei die Samenkörner als Lichtkeimer das Bokashi definitiv nicht berührt haben.

Substrat zwei Wochen in den Töpfen
gekeimte Kresse im Referenztopf - rechts Bokashi unter dem Substrat

Ich bin 'mal gespannt, wie viele Wochen dieses Phänomen anhält.