Effektive Mikroorganismen

Es gibt im Allgemeinen drei Typen von Mikroorganismen:

  • abbauende/degenerative/fäulnisbildende Mikroorganismen
    (Stoffwechselprodukte "lebensfeindlich" bspw. Ammoniak, Lachgas, Methan)
  • neutrale - opportunistische - Mikroorganismen
    (Die neutralen Mikroorganismen bilden die größte Gruppe und folgen nach dem sogenannten Dominanzprinzip jener Gruppe, die in einem System vorherrschend ist.)
  • aufbauende/regenerative/fermentaktive Mikroorganismen
    (Stoffwechselprodukte "lebensfreundlich" bspw. Enzyme, Vitamine, Aminosäuren)

Bei den effektiven Mikroorganismen handelt es sich hauptsächlich um fünf Arten:

Milchsäurebakterien
Hefen
Photosynthese-Bakterien
Aktinomyzeten
fermentaktive Pilze

Effektive Mikroorganismen sind anaerob.

Fermentierung vs. klassische Kompostierung
Die tiefergehenden Zusammenhänge der Humusbildung sind noch nicht wirklich gut durchschaut, es ist eine enorm komplexe Thematik. So wird zum Beispiel bei der aeroben Kompostierung sehr viel Material schlichtweg „veratmet“ und auch die für die Humusbildung wichtigen Huminsäuren im hohen 90% Bereich. Bei der anaeroben Fermentation hingegen nicht.

Durch die anaerobe Fermentation durch Laktobazillen, die z.B. im humanen Kot in sehr hohen Konzentrationen vorhanden sind, wird eine Erhitzung verhindert. Die Hygienisierung des Ausgangsmaterials erfolgt nicht termisch, da die Kerntemperatur der Behälter der Umgebungstemperatur entspricht. Es ist z.Zt. noch nicht genau bekannt, wie das von statten geht, jedoch wäre eine Erhitzung auch unerwünscht, da gerade hohe Temperaturen auf einen hohen Stoffwechsel und einen hohen Stoffverlust deuten.

Ur-Lösung und "aktivierte" Lösung
Neben den vielen verschiedenen (herstellerbezogenen bzw. -erzwungenen) Namen von EM-Brühen, gibt es zwei Begriffe, die sich herstellerübergreifend durchgesetzt haben. Die Ur-Lösung und die aktivierte Lösung. Grundsätzlich kann man die Ur-Lösung auch direkt verwenden. Hierbei muß aber die Verdünnungsempfehlung des Herstellers (Vertreibers) eingehalten werden. Aus diesen Ur-Lösungen lassen sich größere Mengen ebenfalls mikrobenhaltiger Lösungen herstellen. Alle Hersteller und auch viele Anwender empfehlen die genaue Einhaltung der Herstellungsrichtlinien (Sauberkeit, Temperatur der Gäranlage, Verwendung von Zuckerrohrmelasse - statt anderer zuckerhaltiger Lösungen, ohne dies plausibel zu begründen/erklären). In allen Fällen wird eine Ur-Lösung mit einer (Zuckerrohr-)melasse-Lösung unter gleichbleibender Temperatur von ca. 37 grd.C ein bis zwei Wochen unter Sauerstoffausschluß vergoren. Die dadurch erhaltene (höhere) Menge an EM-Brühe wird dann entsprechend der Hersteller- (Vertreiber-)vorschrift angewendet.


Quellen / Links
Uni Leipzig, Institut für Bakteriologie und Mykologie
 www.vmf.uni-leipzig.de/ik/wbakteriologie/index.htm (zuletzt besucht: 28.09.2010)
EM-Forum (das derzeit aktivste und umfangreichste Forum zum Thema)
 www.forum.em-effektive-mikroorganismen.de (zuletzt besucht: 20.10.2010)

Beiträge
Webfund: EM ist nicht gleich EM
Ich schmeiß' den Joghurt auf den Kompost!
Webfund: Internationaler Kongress für Biokohle und Humuswirtschaft unter Mitwirkung von EM
EM - eigene Mikroorganismen
eine Tonne Batz - die kleinen Versuche sind abgeschlossen
Webfund: Versuchsreihen Terra-Preta Herstellung
Keimhemmer Bokashi
Fazit der Bokashi-Herstellung
Keimhemmer Bokashi (2) 

letzte Änderung dieser Seite: 11.04.2012