Mittwoch, 3. November 2010

Ein Experiment und seine Folgen

So spontan wie ich das kleine Bokashi-Experiment begonnen habe, so schnell muß ich es vielleicht wieder beenden.

Vor 2 1/2 Wochen hatte ich diese spontane Idee. Ich wollte lediglich wissen, ob man eine Art Bokashi-Vergärung auch selbst hinbekommt. Sollte ja nicht schwer sein; Salzgurken, Sauerkraut, Schnippelbohnen - da funktioniert es ja auch.

Da ich meine Schnippelbohnen entsorgen mußte - die waren zwar gut vergoren, aber viel zu salzig - dachte ich, daß ich gleich eine gute Startlösung habe. Also hatte ich den Gitterboden des Eimers mit einer kleinen Schicht Komposterde belegt, damit die Brühe nicht gleich komplett durchläuft. Dann habe ich alle vorhandenen Küchenabfälle zerkleinert und ebenfalls in den Eimer geschüttet. Ein bißchen Trockenhefe, die noch übrig war und einen Joghurt hinzu. Nach einer Woche noch einmal nachgefüllt und der Eimer war schon voll.

Zu Beginn war die Brühe, die ich abgelassen hatte, noch recht hell. Aber sie stank nicht. Ich habe sie wieder oben auf das Substrat geschüttet und den Eimer wieder verschlossen. Dies habe ich in den folgenden zwei Wochen noch zweimal wiederholt. Und offensichtlich tat sich etwas. Das Material ist zusammengesackt und die Brühe wurde dunkler. Der Eimer roch fast garnicht. Die Brühe erinnerte zwar nicht unbedingt an eine Blümchenwiese, aber sie stank auch nicht wirklich, roch eher eigenartig - ungewohnt - säuerlich. Und ich würde mal sagen, ja, grundsätzlich bekommt man soeine milchsaure Abfallvergärung auch quasi selbständig hin.

Doch dann passierte mir der kleine Unfall. Diese Regentonnenablaßhähne scheinen nicht sonderlich zuverlässig zu sein. Ich hatte zwar bemerkt, daß ich den Hahn wohl nicht ordentlich verschlossen hatte, aber dachte mir noch nichts dabei. Ein Küchentuch druntergelegt, um die Tropfmengen aufzunehmen, sollte ausreichen... dachte ich. Doch nach einigen Tagen begann es ganz fürchterlich zu stinken. Meine Güte! Wenn diese Brühe an der Luft ist, tut sich da offensichtlich etwas, was wir garnicht so mögen. Damit war auch die Toleranz der Familie hin (der Eimer stand halbwegs warm im Haus!). Nun mußte ich ihn in die noch kühlere Waschküche stellen und weiß nicht so recht, ob die Temperaturen dort noch ausreichend sind. Und es kommt eigentlich auch schon das zweite kleine Problem. Was mache ich mit dem Bokashi - jetzt im Herbst? Eine "Weiterverarbeitung" durch Würmer? Vielleicht auch schon etwas zu frisch, um einen solchen Versuch zu beginnen. Vielleicht doch eintüten und bis zum Frühjahr irgendwo in einer Ecke vergessen, wie es wohl viele EM-Anwender machen? Keine Ahnung. Erst einmal muß ich mich um den etwas unzuverlässigen Ablaßhahn kümmern. Ich hab's mir ein bißchen entspannter vorgestellt.

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