Mit einem Pyrolyseofen kann man Biokohle herstellen. Man kann Holz oder auch andere pflanzliche Ausgangsmaterialien verwenden. Dabei erzeugt Glut die notwendige Hitze und das aufsteigende Gas wird durch Sauerstoffzufuhr oberhalb des Materials verbrannt. Das Material verkohlt.
Meinen kleinen Pyrokocher hatte ich bereits im letzten Jahr gebaut. Natürlich war beim Bauen kein Fotoapparat zugegen, sodaß ich hier lediglich das bereits fertige und benutze Ergebnis abbilden kann.
Arbeitsmodell Pyrolyseofen |
Um das Prinzip zu verstehen, habe ich klein angefangen. Dies ist sicherlich keine auf Menge ausgelegte "Anlage". Aber für den Anfang reicht es aus. Verwendet habe ich einen ausgedienten Grillanzündkamin und eine größere Blechdose. Die Dose hat seitlich knapp über dem Boden mehrere große viereckige Löcher erhalten - an den Ecken eingebohrt und mit der Blechschere herausgeschnitten. Oben habe ich rings herum kleinere Löcher gebohrt. Dann habe ich die Dose in den Anzündkamin gestellt. Oben habe ich einen Blechring zwischen Dose und Anzündkamin gesteckt. Dazu habe ich aus einem Stück Blech einen Ring geschnitten, ca. doppelt so breit wie der Abstand zwischen beiden Zylindern. Dann habe ich den Blechring innen und außen ca. alle 5 mm eingeschnitten und die kleinen Laschen umgebogen. Bei den ersten Versuchen hat sich gezeigt, daß dieser Ring nicht dicht genug war, sodaß ich mit Katzenstreu (natürliches = Tonmineral) "abgedichtet" habe. Wenn man das Katzenstreu naß macht, kann man es sehr gut kneten. Etwas anderes hitzebeständiges ist mir ohne Schlosserwerkstatt nicht eingefallen. Das reicht eigentlich auch aus. Die oberen Löcher der inneren Dose habe ich nach mehreren Versuchen immer mal wieder vergrößert, was nicht so einfach ist, wenn das Teil eigentlich schon fertig ist. Daher sieht der äußere Zylinder auch etwas beulig aus.
Innenansicht |
Holz funktioniert gut - Erdnußschalen sind noch Glückssache |
Nach den ersten Mißerfolgen im letzten Jahr hatte ich das Experiment bei Seite gelegt und nun wieder hervorgeholt. Und nun klappt es. Zumindest mit Holz. Aber ursprünglich war mein Plan, auch anderes Material zu verkohlen. Denn bei meinem Kompostzyklus schaffen es Erd- und Walnußschalen sowie Pfirsichsteine nicht, sich zu zersetzen. Ebendiese habe ich praktisch immer auf dem Sieb, wenn ich den Kompost ernte. (Interessanter Weise sind mir Haselnußschalen und Pflaumensteine noch nie aufgefallen, das nur am Rande.) Daher dachte ich mir, ich könnte dieses Material verkohlen. Doch gerade bei Erdnußschalen muß ich noch ein bißchen testen. Entweder, sie verqualmen fürchterlich oder sie verbrennen zu feinster Asche. Verkohlte Erdnußschalen habe ich bisher erst zweimal gewinnen können. Vielleicht muß es doch eine etwas größere Anlage sein.
Nachtrag:
immer spektakulär, wenn das Gas zündet |
so soll es nicht sein: zu viele Erdnußschalen qualmen fürchterlich |
P.S.: Bei der Fotogelegenheit habe ich gleich noch den im letzten Jahr vorgestellten und noch nicht abgelichteten Bokashi-Eimer fotografiert.
Ich hab eine ähnliche Bauform, aber mit einer richtigen Brennkammer. Die sind nach meiner Erfahrung viel leichter anzufeuern.
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=S5ySEIJN6IU
Nussschalen sind nach meiner Erfahrung gut als Beimischung, eine reine Nussschalenfüllung behindert den Luftstrom durch den Kocher zu sehr. Da hilft es, wenn die Innendose seitlich kleine Löcher hat, allerdings gibts dadurch auch etwas mehr Holzasche.
Inzwischen gibt es unseren Selbstbau-Pyrokocher als Bauanleitung im Internet:
AntwortenLöschenhttp://el-carbonero.de//index.php/bauplan.html