Donnerstag, 6. Oktober 2011

Topfversuch - Fazit in Worten

Ein Topf macht noch lange keine Versuchsreihe - das war ohnehin klar. Aber ein bißchen Neugier und Spaß haben halt dazu geführt. Ich beginne erst einmal mit einem 'Gastbeitrag' eines kleinen Parallelversuchs:

- Die Ampeltomaten-Reihe hat sich konstant so gehalten wie beim letzten 'Rapport'. Die Silage ergab am meisten Früchte, abgeschlagen dahinter der Kompost und deutlich an letzter Stelle der Lehm. Geschmacklich, von der Grösse oder Farbe und vom Pflanzenhabitus her liess sich aber kein Unterschied feststellen.

- Die zwei Peperonis gaben so wenig Ertrag, dass ein Unterschied schlicht nicht feststellbar war. (Wohl zu kleine Töpfe, wie ich vermute.)

- Die zwei Stabtomaten haben sich sozusagen abgewechselt. Zu Beginn war die Silage deutlich schlechter dran, aber so ca. seit einem Monat ist es umgekehrt. Sie gibt noch anständig Früchte und zwar auch gesunde, während der Kompost inzwischen gerade mal noch eine Frucht dran hat.

So ähnlich sieht es auch bei mir aus. Ich wußte eigentlich nicht, was ich erwarten sollte. Gestartet hatte ich diesen Topfversuch recht spontan aus der Beobachtung heraus, daß häufiger in EM-Foren bzw. Beiträgen, in denen es um (Küchen-)Bokashi geht, geschrieben wird "mein Bokashi ist allerbester (Blumen-)Dünger". Genau das wollte ich mir einmal selbst anschauen.

Gerade bei den Tomaten hatten aber wohl andere Faktoren ein größeres Gewicht, als die Nährstoffkonzentration und -verfügbarkeit. Alle Tomaten erschienen fast das gesamte Jahr über ziemlich homogen. Die im Vergleich zu den "Gartentomaten" recht geringe Ausbeute mag ebenfalls andere Gründe haben. So hatten die Töpfe bspw. im Frühsommer - zur besten Blütezeit - immer wieder einige Tage in der Scheune, geschützt vor dem Regen, verbracht. Vielleicht fiel deshalb die Bestäubung geringer aus? Keine Ahnung. Dafür haben aber die Topftomaten, ebenfalls unabhängig vom Topfinhalt, länger der Braunfäule standgehalten, als ihre Gartenbrüder.

Die anderen Pflanzen zeigen hingegen schon kleine Unterscheide. Bei Chili und Erdbeere sind die Pflanzen im Bokashitopf die größten, im Gartensand jeweils am kleinsten. Bei den Maispflanzen, die es insgesamt in den Töpfen zweifelsohne am schwersten hatten, ist der Mykorrhiza-Mais deutlich größer als die anderen Pflanzen, gefolgt widerum von der Pflanze im Bokashi-Topf.

Eine Beobachtung jedoch habe ich durchweg festgestellt, ebenso auf dem mit Bokashi behandelten Feld des Beetversuchs. Es scheint sehr stark so, daß Bokashi zunächst eine keim- und wachstumshemmende Wirkung hat. Und augenscheinlich unabhängig davon, ob es mit der Erde vermischt wird oder unter einer Erdschicht liegt. Es ging sowohl in allen Bokashi-Töpfen als auch auf dem Anthrohumox-Beet ganz deutlich weniger Unkraut auf und anfangs wuchsen die Pflanzen auch recht zaghaft. Die jungen Pflanzen kamen zu Beginn, als ich sie in die Töpfe gesetzt hatte, noch nicht mit dem Bokashi in Berührung. Der Zucchini ist sogar dreimal garnicht aufgegangen in dem Bokashi-Topf. Ich mußte ihn separat vorziehen und dann einpflanzen. Zumindest stellt sich mir hiermit eine andere Frage. Ab wann hat Bokashi keine solche keim- bzw. wachstumshemmende Wirkung? Die zwei Wochen "Vererdungszeit", wie an einigen EM-Diskussionsstellen angegeben, sind jedenfalls viel zu knapp bemessen. Ich hatte die Töpfe ca. fünf Wochen vor dem Einpflanzen vorbereitet und die Wirkung war noch Wochen danach zu sehen. Erst später haben die Pflanzen sehr stark aufgeholt und die anderen Artgenossen sogar überholt. Vielleicht ist das einen kleinen Versuch im nächsten Jahr wert...

Nun werde ich erst einmal zusehen, die Chili und Erdbeeren über den Winter zu bekommen und sehe dann weiter. Eigentlich soll es ja auch mehr um die Beete gehen...

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